(1906 – 1945)
Evangelischer Theologe, Widerstandskämpfer
Theologische Laufbahn
Dietrich Bonhoeffer wurde am 4. April 1906 als sechstes von acht Kindern als Sohn eines bekannten Psychiaters in Breslau geboren. 1912 siedelte die Familie nach Berlin über. Bonhoeffer studierte evangelische Theologie in Tübingen und Berlin. Nach Promotion (1927), Vikariat in Barcelona, Habilitation (1930), Studienaufenthalt in New York (1930/31) wurde er Dozent an der Berliner Theologischen Fakultät. Gleichzeitig erteilte er Konfirmandenunterricht in der Zionsgemeinde Berlin-Prenzlauer Berg. Sein theologisches Denken war von einer radikalen Christozentrik geprägt. Christsein bedeutete für ihn, in die persönliche Nachfolge Jesu einzutreten.
Widerstand im 3. Reich
Am 1. Februar 1933, zwei Tage nach der Machtübernahme Hitlers, warnte der 26-Jährige in einem Rundfunkvortrag vor falschem Führertum. Am 1. April 1933 stellte er sich als erster Theologe gegen den Boykott jüdischer Geschäfte. Er erhielt eine Pfarrstelle in London, entschloß sich aber, seinem Gewissen folgend, nach Deutschland zurückzukehren. 1935 wurde mit der Leitung des Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde in Pommern betraut. Er wurde einer der entschiedensten Vertreter der Bekennenden Kirche. 1937 wurde ihm die Lehrbefugnis an der Uni entzogen. 1937 wurde Finkenwalde polizeilich geschlossen. Bis 1940 konnte er die Theologenausbildung in Hinterpommern fortsetzen. 1939 nahm Bonhoeffer Verbindung mit einer Gruppe des aktiven Widerstands auf und wirkte im Rahmen seines Wehrdienstes beim Widerstand gegen Hitler mit.
Verhaftung und Tod
Im Januar 1943 verlobte er sich mit Maria von Wedemeyer. Am 5. April 1943 wurde er verhaftet. Im Militärgefängnis Tegel schrieb er die Briefe, die später von seinem Schüler und Freund Eberhard Bethge unter dem Titel „Widerstand und Ergebung“ herausgegeben wurden. Im Februar 1945 kam Dietrich Bonheoffer in das KZ Buchenwald und danach in das KZ Flossenbürg. Am 9. April 1945, zwei Wochen vor der Befreiung durch die amerkanischen Truppen, wurde er in Flossenbürg erhängt.