Max Josef Metzger

Max Josef Metzger

(1887 bis 1944)

Priester,
Blutzeuge für Frieden und Ökumene

Priester im Dienst für das Reich Gottes

Max Josef Metzger wurde als Sohn frommer katholischer Eltern am 3. Februar 1897 im badischen Schopfheim geboren. Er studierte Theologie, promovierte und wurde Priester. Eine wissenschaftliche Laufbahn schlug er aus, um in der Seelsorge tätig zu werden. Als Anhänger der Abstinenzbewegung engagierte er sich für die Bekämpfung des Alkoholismus. 1915 übernahm er die Leitung des Österreichischen Kreuzbündnisses und wurde auch zum „Vater“ des Deutschen Kreuzbundes. Zu einer weiteren Lebensaufgabe wurde sein Einsatz für Frieden. Nachdem er 1914 als Feldgeistlicher an der französischen Front gedient hatte, wurde er zu einem entschiedenen Kriegsgegner. 1917 entwic kelte er ein Internationales religiöses Friedensprogramm, das er Papst Benedikt XV. übergab. Er gründete den „Weltfriedensbund vom weißen Kreuz“, aus dem der Friedensbund Deutscher Katholiken hervorging, und beteiligte sich an internationalen Friedenskonferenzen. In seinem Bemühen, am Aufbau des Reiches Gottes mitzuwirken, gründete er die Christkönigsgesellschaft – eine Missionsgesellschaft nach dem Vorbild der Heilsarmee.

Vorkämpfer der Ökumene

Max Josef Metzger erkannte bereits 1929 die Gefahr eines neuen Krieges. In seinen Augen konnte nur das gemeinsame Aufstehen der ganzen Christenheit den 2. Weltkrieg verhindern. Folgerichtig wurde ihm die Einheit der Christen zu einem Herzensanliegen. Sie war für ihn sowohl göttliches Gebot als auch „Garantie gegen den Krieg“. 1939 wendete sich Metzger in einem Brief an alle evangelischen Pfarrer in Deutschland und lud sie zum gemeinsamen brüderlichen Gespräch ein. Die Bruderschaft „Una Sancta“, die sich die Einheit der Christenheit zur Aufgabe genommen hat, geht auf seine Initiative zurück.

Blutzeuge

Wegen seiner internationalen ökumenischen Aktivitäten geriet Metzger ins Visier der Nationalsozialisten. Zweimal wurde er kurzzeitig verhaftet. Seine Publikationen wurden verboten. 1940 zog er nach Berlin zu den Christkönigsschwestern in der Kirchengemeinde St. Joseph (Wedding). Am 29. Juni 1943 wurde er endgültig verhaftet, nachdem eine Agentin sein Memorandum zu den künftigen demokratischen Strukturen Deutschlands an die Gestapo weitergeleitet hatte. In einem 70minütigen Schauprozess vor dem Volksgerichtshof wurde Metzger zum Tode verurteilt. In seinen letzten Briefen aus dem Zuchthaus Brandenburg schlug er ein ökumenisches Konzil für die Einheit der Kirchen in Assisi vor. Am 17. April 1944 wurde er durch das Fallbeil hingerichtet.